Neue Maschine an Bord!!!

16. April 2010

Beaufort, NC, 15. April ’10

Es ist Freitagmorgen halb sieben, die Sonne geht gerade auf, Tau liegt auf dem Deck und wir haben bereits 58 Grad (Fahrenheit natürlich, das sind etwa 14 Grad C). Solange der Junior noch schläft, will ich kurz vom gestrigen Tag berichten. Ich hoffe, ihr mögt so was auch am Abend lesen.

Der Morgen begann mit einem frustrierenden Versuch per Skype mit der Skipperfrau zu kommunizieren. Mit einem fliegenden Morgenkaffee musste ich dann zu meiner Verabredung mit Manny, um endlich ein neues Ladegerät für das Bordstromnetz zu bekommen. Treffpunkt Town Creek Marina (das ist mein erster Liegeplatz in Beaufort in 2007 gewesen). Manny war auch pünktlich da, hatte das bestellte Teil und ich die Kohle (per EC-Karte von der First Citizen Bank kein Problem). Ein bisschen Chitty-Chatty, eine Verabredung für Sonntagnachmittag im Backstreet Pub zum Bbq. Und weiter zu Williams, unserem inzwischen vertrauten Eisenkrämer in Morehead; dann Advance Autoparts, West Marine und Kittrell Auto Quest. Alles (mit Details will ich euch nicht langweilen) was ich auf dem Zettel hatte bekommen – oh Wunder. Aber mittlerweile wissen wir auch schon ziemlich gut Bescheid!

Auf dem Rückweg noch ein paar Lebensmittelreserven aufgefrischt (unter Anderem lokale frische Erdbeeren vom Hof an der Route 101, unserer Hausstrecke nach Beaufort) und einen Sack Eis für die Kühlbox besorgt. Um zwölf war ich wieder an Bord, wo Henning inzwischen weiter an der Renovierung der Bilge gearbeitet hatte. Ich hatte noch nicht mal alles an Bord getragen, da kam schon Rusty vorbei. Der sollte unsere marinisierte Austauschmaschine mit dem großen Stapler an Bord hieven. „I’ll be back in a quarter of an hour!“ Gesagt, getan! Eine Viertelstunde später stand der Gabelstapler bereit und wir waren vorbereitet. Angefasst, angehoben und um ein Uhr stand der Motor in der Plicht und Rusty war wieder weg. Noch dieses und jenes im Maschinenraum vorbereitet, u. A. Holzbalken verkeilt, auf denen der Motor dann auf seine Sockel weiter innen im Rumpf geschoben werden muss. Dann mit Hilfe unsere Großschot den Motor in den Maschinenraum abgefiert, und um vier Uhr war das teure Stück ohne Unfall unten angekommen. Wir waren erleichtert!!

Henning hatte für heute genug. Nach einem Feierabendbier und der verdienten Dusche gab es die ersten Erdbeeren aus NC – noch nicht so dolles Aroma, aber immerhin nicht schlecht. Wir freuen uns auf die kommenden Wochen. Dann wollte der Fockaffe nach Atlantic Beach in ein kleines Kino: „Clash of the Titans“. Darüber muss er allerdings selbst berichten. Ich blieb an Bord, um noch ein wenig auf- und umzuräumen sowie ein paar technische Anleitungen zu studieren. Meine Ausbildung als Elektromonteur und Automechaniker und Segelmacher und Zimmermann und …. ist ja durchaus lückenhaft.

Jedenfalls war ich mit dem Tag  zufrieden und wir sind im Zeitplan.

Leider hat der Skipper scheinbar ein paar Kabel in HH vergessen, so daß wir im Moment die Bilder von meiner anderen Kamera nicht auf den Computer laden können. Aber das holen wir die nächsten Tage nach.

Bis dann

Euer Jens

0414 Mittwoch

15. April 2010

Beaufort, NC, 14. April ’10

0414

Nicht viel passiert heute.
Das Wetter hat sich verschlechtert. Es ist kalt geworden, wir haben jetzt nur noch 16 Grad unter Deck. Geradezu arktisch. Der Himmel ist bedeckt und es ist windig. So wie ein Sommer an der Nordsee.

Aber die Arbeit geht weiter. Der Skipper werkelte draußen an den Maschinen ‚rum und hat ein Erfolgserlebnis nach dem anderen. Inzwischen ist von der alten nicht mehr viel übrig da er alles abschraubt, überholt und an der Neuen montiert. Ich hatte wieder viel Spaß in der Bilge. Jetzt achtern. Da ist zwar verhältnismäßig viel Platz, aber eng und scheiße find‘ ich’s da trotzdem. Eigentlich dachte ich ich wisch‘ da kurz aus und geh‘ dann nochmal mit dem Grease-Destroyer drüber. Leider musste ich feststellen, dass an den meisten Spanten einiges an Rost entstanden ist. Also die Drahtbürste raus geholt und schrubben bis der Arzt kommt. Meine Laune war eh nicht so richtig super und das mir bei der Arbeit die ganze Zeit die Glaswollisolierung vom Heizungsauspuff im Nacken hing hat’s nicht besser gemacht.

Ich weiß, ich weiß, immer nur ‚rum heulen und jammern wird auf Dauer langweilig. Aber ich hab echt keinen Bock mehr in engen Räumen herum zu kriechen und irgendwelche Scheiße weg zu machen. Sei es nun Öl oder Rost.
Ich will endlich segeln und nackt baden, auf Haien reiten und Delphine fangen. Oder zumindest meine neuen weißen Shorts tragen, Rum trinken und vor schönen Stränden ankern, die farblich zu meinen Klamotten passen. Das dauert wohl noch…

Nach dem Mittagsimbiss hat sich Jens dann die neue Maschine von unserem Schrauberkumpel mit den langen Haaren, dessen Namen wir uns einfach nicht merken können, mit dem Stapler anheben lassen. Da baumelte das gute, Blitz saubere Stück dann ein paar Stunden und Jens hatte Gelegenheit für einen Ölwechsel und ein Paar Arbeiten von unten. Ich bin wieder in meinen Keller zurück und hab mich selbst bemitleidet. Um halb sechs hatte ich dann die Schnauze voll und hab mir unter der Dusche die Glaswolle abgewaschen. Vaddern hat noch ’ne Stunde weiter gearbeitet. Nach der Dusche ging’s mir dann besser und die Laune stieg wieder. Einen kurzen Brief geschrieben, den Abwasch gemacht und ein wenig Facebookgedaddel. Jetzt gibt’s Abendbrot und ich bin guter Dinge morgen nur noch wenige Stunden in der Bilge verbringen zu müssen. Vielleicht schaffen wir es sogar morgen die neue Maschine morgen an Bord zu holen. Das wäre doch mal ’ne Abwechslung.

Gute Nacht Deutschland.

Henning

Chef spezial

14. April 2010

Beaufort, NC, 13. April ’10

Für den Bericht zum Dienstag „möt de Chef ran! De Jung is rott!!“ Henning hat aber auch wirklich Einsatz gezeigt. Ganz selbständig hat er mit seinem Freund Atze weiter an der Reinigung der Bilge gearbeitet, die nun – bis auf ein paar Spaßabteilungen – fertig ist. Währenddessen hat der Skipper an den Maschinen gebastelt. Die Alte und die ‚Neue‘ stehen an Backbord neben dem Schiff auf jeweils einer Palette. Was nicht schon abmontiert ist von der Alten wird abgebaut (sofern noch zu gebrauchen) und an der neuen Maschine muß alles anschraubt werden, was eine Schiffsmaschine braucht. Das sind hauptsächlich die Teile für die Seewasserkühlung und natürlich das Getriebe. Vor dem Anbauen müssen die Teile natürlich gereinigt, entfettet und gefettet werden. Aber es geht ganz gut voran. Leider werde ich kurz nach zwölf Uhr schon wieder unterbrochen, weil Henning seine Fressattacke bekommt. Doch eigentlich bin ich ganz dankbar. Der Junior breitet uns mit den gestern erstandenen Beef Franks wunderbare Hot Dogs mit frischen Zwiebeln, Tomaten und Gurken vom Farm Shop aus der Nähe, dazu Dijon Senf und natürlich Ketchup und Remoulade. Hmmmmm!

Nachdem Henning ganz allein seinen ersten Dieselfilter gewechselt hat, drückt er sich (in Abstimmung mit mir) vor der weiteren Bilgenarbeit, geht Post von der Rezeption holen (Steffi hat geschrieben – hallelujah), holt ein paar Teile aus unseren Kisten im Lager und kajolt dann mit unserem Chevvi nach Morehead, um endlich unsere große Bordnetzbatterie zum Testen zu bringen. Nach einigem hin und her und vergeblichem Suchen in den vorigen Tagen sind wir nach erneuter Rücksprache mit Rusty nun sicher „Interstate Batteries“ zu finden. Ich schaffe es währenddessen, das Getriebe und die Wasserpumpe an den neuen Motor zu montieren, der damit schon ganz vertrauenswürdig aussieht.

was gehört denn nun wo ran???

Als Henning um vier Uhr mit Erfolgsmeldungen zurück ist, habe ich bereits geduscht um die Wagenschlüssel zu übernehmen und zu meiner Verabredung mit Manny zu fahren. Der wartet tatsächlich bereits am Tresen des Backstreet Pubs auf mich und verspricht, mir morgen den Preis für ein neues Ladegrät zu nennen, welches ich mir bei West Marine angeguckt hatte. West Marine ist hier als Apotheke verschrien, scheint aber für bestimmte Sachen durchaus günstige Preise zu haben. Jedenfalls ist Manny ein ganz netter Typ im Vorruhestand, der noch ein account bei seinem früheren Arbeitgeber hat und seinen Personalrabatt (zumindest teilweise – nehme ich an) an mich weitergeben will. Nach einem Bier für mich und einem Chardonnay für Manny kratze ich wieder die Kurve, besorge uns auf dem Rückweg noch eine Pizza von Domino’s für das Abendessen, um Henning glücklich zu machen. Kurz nach sechs Uhr bin ich wieder an Bord und finde Henning frisch gesäubert am Laptop vor. Wir sind beide unheimlich müde, müder als es eigentlich sein kann. Aber wahrscheinlich liegt es an unserem rasanten Muskelwachstum in den letzten Tagen, sinnieren wir. Nach der Thin Crust Pizza – wirklich ganz lecker, fast wie richtige Pizza – mit einem Bier (gehört zur Pizza, sagt Angelika) überlegen wir, ob es nicht eigentlich schon die Koje sein sollte. Aber das geht ja nun wirklich nicht bei Sonnenlicht! Also macht Henning sich tapfer an die ausstehenden Berichte und ich studiere Kataloge von Schiffsausrüstern, um ein Gefühl für die hiesigen Preise zu bekommen und um die amerikanische Fachterminologie zu erlernen. Um zehn war dann aber tatsächlich Daddeldu.

Der Chief



0412 Ganz unten! oder Je tiefer desto scheißer.

14. April 2010

Beaufort, NC, 13. April ’10
(was bin froh, wenn hier endlich mal ’n anderer Hafen steht.)

0412

Montag war ja noch mein Lieblingstag, aber dieser hier hatte es echt in sich:

Wie ja bereits angekündigt, war heute die Steuerbordbilge dran. Aber erst mussten wir zu Omar, dem Segelmacher. Dass er unsere Segel nicht, wie mit Christian verabredet, fertig hatte, ist zwar scheiße aber verständlich. Woher soll er denn wissen, ob wir überhaupt jemals wiederkommen. Leider hat er auch die Verabredung von letzter Woche nicht eingehalten, zumindest mal die Dinger anzugucken und zu sehen ob und wo er sie kürzen kann. Wir beschließen das Groß so zu lassen und halt mit eingebundenem Reff zurück zu segeln. Die Genua soll kaputt bleiben. Die alte Fock bekommt ein neues Vorliek für die Rollanlage und wird statt der Genua gesegelt. Außerdem haben wir ja noch den neuen Blister. Aber ’n neues Segelkleid für’s Groß soll er uns noch machen. Hoffentlich schafft er das bis Ende April. Anschließend noch schnell die nötigsten Einkäufe getätigt und zuhause ein kleiner Mittagsimbiss. Truthahnsandwiches. Vorher haben wir noch den Stauraum unter den Bänken leergeräumt und ne Inventarliste der Vorräte angelegt, die Dosen beschriftet etc.

Ein wenig Essen ist noch da...

Scheiße, schon wieder ’n halber Tag im Arsch. Wir müssen echt mal aufhören immer zu zweit durch die Gegend zu heizen. Sonst wird es nix mit Philly am 15.5. (Doch! Der Skipper)
Nach dem Lunch hieß es dann aber wirklich: Steuerbordbilge. Wie gesagt, die ist schwer zugänglich. Unter den Sitzpolstern (Ebene 0) liegt ne Platte auf der normalerweise Kisten mit Konserven gestaut werden (Ebene -1). Darunter das Gleiche nochmal (Ebene -2) Da drunter öffnet sich ölverschmiert die Bilge. Ebene -3. Durch die Querschotten, die sich leider nicht entfernen lassen, sind die Ebenen -2 und 3 in kleine Rechtecke unterteilt. Da muss man schlank sein und lange Arme haben um daran zu kommen. Ist klar, wer das also machen muss. Ich also runter und mich in der Ebene -1 hingelegt. Wenn ich ganz auf die scharfe Kante gerutscht bin und Schulter und Arm in die Ebene 2 gesteckt hatte, konnte ich gerade so eben die Bilge erreichen. Dabei schneidet die Kante in die Brust und das Blut läuft in den Kopf. Das ist bei über 30 Grad unter Deck fast angenehm berauschend. Vaddern hat mir dabei die Schüssel gehalten bis ich den Ölschlamm aus den einzelnen Kammern geschöpft hatte.

Eng, aber OK.

Die letzte Kammer mitschiffs ist leider tiefer als die anderen und daher nur zu erreichen wenn man mit dem Oberkörper auf Ebene 2 abgetaucht ist. Schön mit der Stirn abstützen und die Arme runter auf Ebene 3. Aber das Sonnencreme-Schweiß-Gemisch das einem dabei in die Augen läuft, hält einen wach. Jens nimmt dreckige Küchenrolle ab und reicht saubere nach. Als das Öl einigermaßen beseitigt ist, geht’s weiter mit der gleichen Prozedur, nun mit Grease-Destroyer. Keine Ahnung was genau da drin ist, aber Aceton ist auf jeden Fall dabei.

Immer tiefer...

Noch bin ich relativ gut drauf und mit viel Gestöhne und Gejammer (das hilft mir wirklich) mache ich sogar noch schlechte Witze bei der Arbeit. Kopfüber in nem winzigen Loch mit Lösungsmitteln arbeiten (ja, ja, nur in gut belüfteten Räumen mit Atemschutz anwenden. Pustekuchen, gut gelüftete Räume kann man jede Woche sauber machen und braucht so’n Zeug nicht und mit Atemschutz kriegst du deinen Kopf da nicht rein.) schockt aber auf Dauer doch nicht. Also kurz mal an die frische Luft und eine rauchen. Ne kalte Cola, (Bier traue ich mich nicht) und wieder ab in den Keller. Diesmal mit dem Kopf nach achtern, was angenehm ist, weil diesmal die andere Brustseite abgeschnürt wird. Leider gibt es zwei Fächer für die meine Arme einfach zu kurz sind. Aber ganz achtern ist die Ebene -1 zu ende und ich zwänge mich auf Ebene -2. Was jetzt kommt ist schwer zu beschreiben, aber ich versuch’s mal. Also, Füße voran in die Ebene -3 (ein sauberes Fach natürlich), dann den Rücken so doll es geht gebogen und auf Ebene 2 den Oberkörper mit einem Arm voran ins Nachbarabteil gequetscht. Ich noch stolz wie Oskar: „Das kannst Du nicht!“ zum Skipper. Der „Das stimmt. Das kann ich wirklich nicht. Ich bin Dir auch sehr dankbar.“ Dann den zweiten Arm mit viel Gewürge hinterher. Die Beine lassen sich keinen mm mehr bewegen und der Kopf auch nicht. Oberkörper steckt eh fest. Irgendwie kriege ich den zweiten Arm hinterher und denke noch: „Mhm, bisher gar keine Platzangst gekriegt.“ Dann stecke ich ich fest. Ich kann kein einziges Körperteil mehr in irgendeine Richtung bewegen. Ich merke wie mein Puls hoch schießt und die Atmung sich beschleunigt. Oh Scheiße! Jetzt keine Panik. Und dann kommt sie…
Das Gefühl hatte ich erst einmal in meinem Leben, beim Nackttauchen im Oktober in der Bille. Da wollte ich ’nen Schlüssel auf 4m Wassertiefe im Schlick suchen und man konnte NICHTS sehen. Aber da konnte ich mich abstoßen und auftauchen. Drei Mal hab ich’s probiert. Leider ohne Erfolg. Damals hat Vaddern dann den Schlüssel geholt und sein Bauchspeck war hilfreich gegen die Kälte. Heute war’s umgekehrt. Man liest immer in Büchern von Panik und so. Ja, ja, denk ich dann, keine Panik aber wenn einen die Panik packt dann ist das so. Ganz, ganz beschissenes Gefühl. Ich hab jedenfalls all meine Selbstbeherrschung zusammen genommen um nicht los zu strampeln, was eh nicht geklappt hätte da ich keinen Platz hatte. Dann hab ich laut mit mir selber gesprochen: „Scheiße ich krieg Panik. Ganz ruhig! Nicht bewegen! Erstmal ruhig atmen. Ruhig atmen! Atmen.“ Vaddern hat mir die Hand auf den Rücken gelegt: „Ganz ruhig. Ich bin bei Dir.“ „Toll“ hab ich gedacht „bis du mich hier raus gesägt hast bin an ’nem Herzkasper gestorben.“ Ich hab mich dann zusammen gerissen und mit ganz viel Selbstbeherrschung und Ãœberlegung bin ich dann wieder raus gekommen. Erstmal kurz Luft schnappen bis das Hyperventilieren aufhört und nach 2 Minuten wieder rein, sonst setzt sich so ein Platzangstgefühl fest und ich kann nie wieder in enge Räume. Diesmal aber nur auf Ebene -1 und von da aus gemacht was zu erreichen war. Dann noch ’ne richtige Pause und anschließend mit ’nem langen Schraubenzieher als Armverlängerung die Ecken ausgewischt. Nächstes Jahr, wenn das Schiff wieder in Hamburg ist, werde ich Marlo da runter schicken. Der hat die richtige Größe.
Hinterher noch auf der Backbordseite zwei gut zu erreichende Fächer mit meinem Kumpel Atze klar gemacht. (Kennt ihr Atze? Atze-Ton?) Dann wurden die Kopfschmerzen stärker und wir haben gegen halb 5 Feierabend gemacht.

Johann das Gespenst.


Saubere Arbeit!

Ab unter die Dusche und in den Back-Street-Pub. Dort wollten wir Manny, einen Kumpel von Rusty treffen. Manny kriegt nämlich 20 % bei nem Marine-Supply-Versand und wir hätten gerne ein Ladegerät von ihm. Leider war Manny schon weg, denn die Ammis gehen immer zwischen 4 und 6 ihr Feierabendbier trinken und gehen dann nach Haus. Wir haben ihm ’ne Nachricht hinterlassen und wollen ihn morgen treffen. Auf dem Rückweg noch ein Gyros zum mitnehmen. Wir waren alle beide total KO und ich bin fast im Sitzen eingeschlafen. Na. ja, so’n Drogenrausch ist eben anstrengend. Vaddern hat noch seinen Brief zu ende geschrieben und ich hab versucht zu lesen. Leider sind mir dauernd die Augen zu gefallen und so hab ich um viertel vor neun in die Koje verholt…

Euer Henning Wallraff

0411 Sonntag

13. April 2010

Beaufort, NC, 13. April ’10

0411

Sonntag waren wir lange unterwegs und gestern war einfach zu anstrengend. Von daher musstet ihr ein wenig Geduld aufbringen. Aber hier sind wieder die neusten News aus den Staaten:

Am Sonntag soll man ruhen und das wollen wir auch tun. So richtig mit ausschlafen etc. Ich bin inzwischen so an den Arbeitsrhythmus gewöhnt, dass ich ganz von alleine um 9 aufgewacht bin! Wer mich kennt wird es möglicherweise nicht glauben, aber so war es. Jens war natürlich schon früher hoch und gerade dabei einen Brief an seine Liebste zu schreiben. Durch mein frühes Erwachen wurde er leider dabei unterbrochen. Nach einem gemeinsamen Kaffee sind wir dann zu unserem Sonntagsausflug aufgebrochen. Ab in den „Glory-Hole-Theme-Park“ fun and exitement for the whole family. 😉 Ne natürlich nicht. Wir wollten mit der Fähre auf die outer banks. Also ab ins Auto und die Landstrasse entlang. Meistens durch moorige Nadelwälder die hin und wieder von kleinen Dörfern unterbrochen waren. Ãœber Flüsse, und vorbei an großen Buchten und Salzwiesen. Dabei das Radio an und natürlich unsern (2.) Lieblingssender an. 97,9 „The Bear“ classic country music. Aber wir mögen nicht nur country sondern auch western. Irgendwann fing dann das Naturschutzgebiet an. Hier ging die Strasse auf einem Damm immer geradeaus durch ein riesiges Moor. Bestimmt 20 Meilen NICHTS zu sehen außer Moor. An der Küste angekommen, lagen ein paar Häuser und ein Hotel am Fähranleger. Eigentlich wollte ich hier, also an der Küste nen Laden suchen wo ich meinen Vater zu einem schönen Sonntagsfrühstück einladen kann. Eine sehr freundliche alte Dame an der Rezeption erklärte uns dann, dass es leider kein Frühstück gäbe und das Restaurant erst um 12 aufmacht. Die morgen Fähre auf die Inseln sei übrigens gestrichen. Sie hat sofort gecheckt das wir Deutsche sind und hat uns ausgefragt. Sie war sehr interessiert an unserer Reise, hat uns aber, glaube ich, für total bescheuert gehalten den Atlantik überqueren zu wollen. Und dann auch noch auf einem Segelboot. Naja, wenn Leute fragen müssen ob man überhaupt über’n Teich muss um nach Deutschland zu kommen dann haben sie wohl nicht die größte Ahnung vom transkontinentalen Wassersport. Egal, das nur am Rande. Wir also zum Strand und ein Bisschen spazieren gehen. Tut echt gut barfuss im Sand. Vögel beobachten und so… Vaddern hat sich noch entschuldigt bei mir, dass er nicht Steffi ist, aber da kann er ja auch nichts für. Nach unserem Strandspaziergang sind wir dann zurück zum Hotel. Das Restaurant war inzwischen voll und so mussten wir noch einige Zeit warten bis wir einen Platz bekamen. Wir nahmen beide das grilled chicken special offer, waren aber nur mäßig begeistert von unserem Sonntagsfrühstück. Da die Fähre über 2 Std. auf die Insel braucht entschieden wir uns den Plan zu verschieben und lieber in Moorehead die Abbiegung nach Atlantic Beach zu nehmen um dort noch einmal zu baden. Auf dem Rückweg hielten wir im Moor noch einmal an um nach Wasserschildkröten oder Aligatoren Ausschau zu halten. Die haben wir zwar nicht gefunden aber dafür eine ziemlich große schwarze Wasserschlange.

Am Badestrand war es, wegen des Windes, ziemlich frisch aber wir sind trotzdem beide ins Wasser. Weil wir unsere wertvolle Arbeitszeit unter der Woche nicht verplempern wollten und weil wir gerade in der Nähe waren hielten wir noch mal bei Wall-Mart. Ich habe mir 4 Markenjeans, ne Shorts, n paar Schuhe und ne menge Kleinscheiss für den Preis von 1,5 Hosen in Deutschland gekauft und Vaddern hat sich ähnlich ausgerüstet. Danach noch Partie Billard in der Handle-Bar und dann nach haus.

Und das war das Ende des Sonntags…

Henning

0410 Die Jungs von der Shietgang…

12. April 2010

Beaufort, NC, 11. April ’10

0410

Ich fische hier zwar dauernd nach Komplimenten, aber das ist auch nötig! Ich meine diese Texte schreiben, dauert schon lange genug und auch wenn es sich für manche vielleicht so anhört, aber wir sind nicht den ganzen Tag nur am saufen, sondern haben echt anstrengende Arbeitstage. Trotz Burgern und Bier rutschen bei uns beiden die Hosen schon. Und abends noch am Rechner sitzen macht zwar spaß, kostet aber echt Zeit, die ich auch gut schlafen könnte. Da die Internetverbindung recht langsam ist und mich dauernd raus schmeißt hab ich z. B. Nur für das Hochladen der 5 Bilder für die letzten 2 Artikel über ne Std. gebraucht. Nur das ihr euch das mal klar macht. Und ich gehe davon aus, die Verbindungen zum Netz werden immer schlechter werden sobald wir erst mal die Jarrett Bay verlassen haben. Aber ich tue es ja für euch. (und um mich selbst zu profilieren) 😉

Also weiter im Text:

Es ist Samstag und unser Date mit dem Marokaner vom Elektronic-Repair-Shop steht an. Also nach dem Frühstück ab ins Auto. Der Junge Mann zeigt uns das geöffnete Ladegerät und selbst ich sehe auf den ersten Blick, dass da nicht nur die internen Sicherungen raus geflogen sind, sondern mindestens 4 Chips total verkohlt sind und einige Funken da drinnen hin und her geflogen sind. Er tippt auf Blitzschlag aber das kann nicht sein, denn dann wäre an Bord noch einiges Andere durch gebrannt und man würde Spuren sehen. Das Teil ist jedenfalls unrettbar dahin. Wo man jetzt hier in der Nähe Ersatz kriegen kann weiß er auch nicht so genau. Aber er würde es mal bei Wal-Mart in Moorehead versuchen. Ja sicher, denken wir und gehen. Wal-Mart hat auf keine Fall so ein dickes Schiffsladegerät mit mit 30 Ampere Leistung. Egal, wo wir schon mal unterwegs sind, gleich weiter zum Schraubenhöker den uns Fred empfohlen hat. Der ist tatsächlich sehr gut sortiert und hat nicht nur unsere Schrauben mit den europäischen Maßen, sondern auch sehr kompetente(!) Beratung. Aber leider keine so großen Ladegeäte „for a marine envorement“. Sein Tip ist, entweder n Autoteilehandel der auch mit marine supply handelt oder West-Marine, der aber Schweine teuer sein soll. Der Auto Laden hat tatsächlich marine chargers aber nicht in unserer Größe dafür aber eine große Auswahl an Schläuchen usw. die wir für die Maschine brauchen. West-Marine feiert heute gerade Eröffnung des neuen Shops und es stehen einige Powerboats etc. auf dem Parkplatz und das Ganze kommt rüber wie ein Jahrmarkt oder so. West-Marine ist so was wie Niemeyer in Deutschland und riesengroß. Die sind spezialisiert auf Millionäre mit Megayachten. Zum Beispiel kann man hier spezielles Schiffsklopapier für 5$ a 8 Rollen kaufen. Gute Beratung und gutes Sortiment aber nicht unsere Preisliga. Ein geeignetes Ladegerät haben sie auch. 450$. Ich kaufe mir ein paar Bootsschuhe für 40$ im Eröffnungsangebot. Die sind echt gut und das ist n sehr guter Preis für die Qualität. Wir nehmen uns n Katalog mit und gehen wieder. Wenn wir nichts Anderes finden, müssen wir noch mal wieder kommen.
Eigentlich nur aus Scheiß und weil wir grade in der Nähe sind gehen wir doch noch zu Wall-Mart. Und siehe da, sie haben echt billige Schiffsladegeräte. Leider nicht mit der von uns benötigten Leistung. Aber viele andere tolle Sachen. Ne richtig fette Pumpgun kostet beispielsweise nur 250$. Ich überlege kurz ob ich Steffi n Jagdgewehr in pink mitbringen soll, denke mir dann aber das kann ich ja später noch holen, wenn noch Geld über ist. Wir kaufen ne Solardusche und für 7$ Dollar ne Angelrute, aus der wir uns ne Mann über Bord Boje basteln wollen. Unsere alte ist durch UV-Strahlung kaputt gegangen. Die hat damals, glaube ich knapp 200€ gekostet und da die Schwimmer etc. noch gut sind, können wir mit ner neuen Lampe und Flagge echt nen preiswerten Ersatz bauen.
Auf dem Rückweg ein günstiges Burger King Mittagessen und dann ran an die Arbeit. Die Bilge wartet…
Mit der Ölpumpe, die wir aus der alten Maschine abmontiert haben, geht es etwas besser das Altöl-Diesel-Seewasser-Gemisch unter den Bodenbrettern raus zu holen. Trotzdem bleibt der Ölschlamm drinnen. (Ölschlamm entsteht wenn Öl mit Seewasser reagiert und hat in etwa die Konsistenz von der Haut auf gekochter Milch. Nur etwas zäher und natürlich in rauen Mengen.) Wenn hier jemand über die Motorbilge gejammert haben sollte, dann hat er sich wahrscheinlich nicht klar gemacht, dass Teile der Hauptbilge sehr viel schlechter zu erreichen sind. Jedenfalls sind wir ca. 5 Std. lang auf dem Bauch liegend im Schiff Rum gekrochen und haben mit Pumpe, Ösfass, Japanspachtel, Küchenrolle und bloßen Händen Öl und Ölschlamm unter den Bodenbrettern raus gepult. Dabei wurden Bereiche gesäubert, die seit Einbau der Inneneinrichtung nicht mehr geputzt oder sonst wie erreicht wurden. Wir haben insgesamt 80l Flüssigkeit zu Tage gefördert. Und das war erst der Anfang. Ich meine Flüssigkeit ist keine mehr in der Bilge aber wir waren nur mit der Backbordseite beschäftigt. Die Steuerbordseite kommt Montag dran. Da kommt man noch schlechter dran weil der ganze Salon- und Nasszellen-Aufbau drauf steht. Da ist dann aber nur noch Schlamm ohne Flüssigkeit… Anschließend, wenn alles trocken ist und nicht mehr hin und her laufen kann machen wir das ganze nochmal. Dann aber mit grease-destroyer. Und schon ist die Bilge sauber.
Wir sahen echt aus wie Schweine und haben einiges an blauen Flecken. Egal was mutt, das mutt und die Jungs in den Schietgangs, die sowas beruflich machen, haben’s echt nicht besser.
Um halb 7 war dann Feierabend und wir sind auf zur Körperpflege. So richtig mit duschen, Nägel schneiden und Rasieren. Schließlich ist morgen Sonntag. Kleine Pause auf der Veranda am Wasser und dann die Nudeln von gestern gebraten. Wir haben jetzt elektrisches Licht! Beim Autohöker gabs ne billige Lampe.
Nach dem Essen noch der Abwasch und dann hatte ich echt keinen Bock mehr auf Blog schreiben sondern hab mich in die Koje verholt. Erstmal ausschlafen…

Henning

0409 Irgendwas is‘ immer…

10. April 2010

Beaufort, NC, 9. April ’10

0409

Heut‘ Nacht hat’s hier mächtig gewittert. Aber besser jetzt als auf See. Kam ’ne ganze Menge Regen runter und heut‘ Vormittag hielt der Regen immer noch an, so schliefen wir, oder zumindest ich ein wenig länger. Gegen 10 hörte dann der Regen auf und das ganze Werftgelände stand unter Wasser. Schon komisch, der ganze Platz fast eine einzige Pfütze und das hier, wo sonst täglich ein Feuerwehrwagen rum fährt und sprengt damit es nicht ganz so sehr staubt. Aber ganz erfrischend mal ein wenig Staubfreie Luft zu atmen. Jedenfalls wollte keine rechte Arbeitslaune aufkommen. Wir also zu Rich ins Lager und unsere Seefrachtpaletten durchgesehen die dort stehen. Ein paar Kartons mit Ersatzteilen haben wir dann mit an Bord gebracht und verstaut. Gegen 11 ließen wir uns dann die neue Maschine mit dem Stapler liefern und neben’s Schiff stellen. Jetzt können wir Teile von der alten ab montieren, frisch machen und gleich an der neuen anbringen. Im Anschluss dann wieder ins Auto und los zur Werkstatt wo ja noch unsere Seewasserpumpe (gestern fälschlicherweise als Dieselpumpe bezeichnet) in Reparatur lag. Diesmal war der Werkstattheini etwas gesprächiger. Fred heißt er und kommt aus Michigan, ist aber deutscher Abstammung und steht auf deutsche Würstchen. Ein bischen Chity-Chaty und Fachgesimpel, ein 10 $ Schein wechselt den Besitzer und wir haben unsere Seewasserpumpe wieder. Er hat die Schraube raus bekommen ohne das Gewinde zu zerstören. Jetzt brauchen wir nur noch ’n Laden der europäische Messingschrauben führt. Aber auch da konnte Fred uns einen Tip geben. Wir wieder ins Auto und nach Beaufort zum Elektronic-Repair-Shop. Auch so ’ne bessere Garagenwerkstatt. Fast ein wenig jamaicanstyle. Ein sehr freundlicher und interessierter Marokaner führt den Laden, der voller Grossbildglotzen und Computer steht. Unsere Batterieladegerät ist durchgebrannt und die internen Sicherungen alleine sind es nicht. Der Shopbesitzer hat offensichtlich noch nie ein solches Teil gesehen, ist aber zuversichtlich das hin zu kriegen. Nach einigem Palaver überlässt der Skipper dem Elektriker, etwas widerstrebend, das teure Gerät. Er will bis morgen sehen ob er es zum Laufen bringt. Jens meint wenn er das schafft will er all seine Vorurteile über Bord werfen. Mal sehen…

Langsam ist Mittagszeit und so halten wir auf dem Rückweg noch bei Andy’s Farmshop. Das ist ’ne Bretterbude (kein Haus) am Highway wo der Farmer selbst seine Produkte anbietet. Wir kaufen ein wenig Gemüse und selbst eingelegte Peperoni und machen uns an Bord sehr leckere Truthahnbrust-Sandwiches zum Mittag. Es ist mittlerweile 3 Uhr und die Ammis sind schon alle im Wochenende. Da wir einige Verletzungen zu beklagen haben (kleine entzündete Hautabschürfungen an den Händen) sehen wir uns leider außer Stande heute noch weiter zu arbeiten. Also lesen wir ein wenig in unseren Büchern (Tageslicht ausnutzen) und dann begibt sich der Herr Vater zum wohlverdienten Mittagsschlaf und ich hocke mich wieder mal vor den Rechner um Mails zu schreiben und mich meiner Facebook Mafia zu widmen. Zwischendurch beobachte ich draußen noch ein paar Vögel, die heute sehr aktiv und fröhlich sind. Scheinbar hat ihnen der Regen sehr gefallen und die Luft ist prima. Die Sonne scheint und alles ist gut. Gegen frühen Abend laufen wir ein paar Schritte zum Wasser um die Delphine beim Abendbrot zu beobachten. Wir haben zwar beide schon öfter Delphine und Schweinswale etc. gesehen aber ich finde das trotzdem immer wieder schön.

Abend am North River.

Mittlerweile ist es dunkel geworden und so füllen wir unsere Petroleum Lampe mit dem neuen amerikanischen Petroleum damit wir Licht zum kochen haben. Ich will nämlich endlich mal wieder Nudeln. Nun gut, die Lampe brennt wie sie soll. Aber plötzlich gibt es ein Zischen und die Flamme schlägt hoch. Es gibt eine Serie von kleineren Verpuffungen und eine sich haltende Stichflamme schlägt bis an die Decke. Während ich überlege ob man mit dem Feuerlöscher wohl lieber in Richtung der Sitzpolster oder in Richtung Pantry sprüht oder doch das Schiff verläßt bevor die Scheiße explodiert, greift Jens sich die Lampe und trägt sie raus ins Cockpit. So weit so gut, leider brennt das Teil immer noch ziemlich wild. Aber gottseidank haben wir gestern unseren Sack mit Putzlappen im Regen stehen lassen und die liegen jetzt noch halb nass im Cockpit zum trocknen. Also zwei Lappen oben drauf und ein paar außen drum gewickelt um die Luftzufuhr zu unterbrechen und die Flammen zu ersticken. Klappt auch ganz gut aber als wir Lappen wieder weg nehmen entzündet sich der vergaste Brennstoff durch die Hitze wieder von alleine. Das ganze nochmal und das Feuer ist aus. Wir denken erst es liegt an dem Rest Lampenöl der noch in der Lampe war. Dieser hat wohl eine ungünstige Mischung mit dem gebildet, was wir für Petroleum hielten. Nach ein paar Minuten versuchen wir es noch einmal. Diesmal aber draußen und ohne Lampengestell. Es brennt alles wunderbar und friedlich wie es soll. Also holen wir die Lampe nach zehn Minuten wieder rein. Das Teil steht keine 5 Minuten auf dem Tisch da geht der Spuk von vorne los. Diesmal sitze ich am Niedergang und so ist es an mir den Feuerteufel zu entfernen und zu löschen. Heute sitzen wir im Dunkeln. Aber Nudeln will ich trotzdem!
Deswegen mag meine Mama auch nicht so gerne Segeln. Denn wenn man mal fünf Minuten in Ruhe sitzt, muss man gleich wieder irgendwo dran rum fummeln oder es geht was kaputt und muss repariert werden.
Das Problem ist wohl das wir kein Petroleum gekauft haben sondern irgendwas anderes. Fuel, also Brennstoff. Der laut Beschriftung für Kocher wie unseren Petroleumherd und Öllampen geeignet ist. Aber die Ammis sind trotz ihres Sicherheitswahns leider nicht davon überzeugt ihre Produkte mit vernünftigen Inhaltsangaben zu versehen und die Verkäufer wissen, auch in Fachgeschäften, nicht was sie da verkaufen. Auch bei alkoholischen Getränken steht nicht drauf wieviel Prozent zum Beispiel ein Bier (mein Lieblingsthema) hat.

Egal alles ist gut und wir haben noch eine Kerze und Taschenlampen. Morgen kauf ich ’ne billige Baulampe, die man direkt ans 110V Netz anschließen kann.
So das war’s von mir. Jens hat gleich die Nudeln fertig…

Schönes Wochenende.
Henning

0408 Wir sind auf Öl gestoßen!

09. April 2010

Beaufort, NC, 9. April ’10

0408

Hallo liebe Leser, hier meldet sich wieder der Auslandskorrespondent Ihres Vertrauens.

Was war los in Carolina?
Nicht viel, verglichen mit der spektakulaeren Motormeldung vom Vortag. Wie angekuendigt machte Jens sich erst einmal ans Ausschoepfen der Motorbilge, waehrend ich die letzen Blaetter der Schraube polierte.

Das schwarze Gold

Leider musste ich dabei feststellen: Antifouling-Messingstaub-Gemisch ist eine fiese Sache. Denn meine Fingerabdruecke mit eben jener Substanz hatten sich wieder fest gesetzt und muessen jetzt noch einmal abgeschmirgelt werden. Egal, die letzten Blattseiten frisch gemacht und die fein Arbeit kommt dann dran, wenn wir so weit sind die Schraube auch gleich neu zu lackieren. Als ich damit fertig war hab‘ ich…
Geil! Ich hab‘ grad‘ durch Zufall ein paar Umlaute auf der portugiesischen Tastatur entdeckt. Guckt mal: Ää Üü. Vielleicht finde ich ja noch mehr.
…Jens abgeloest und …ö Hah! Da ist es. Also: …abgelöst und er machte sich daran, einzelne Maschinenteile vor zu bereiten. Zwischendurch brachte ich noch das Altöl weg. Bislang ca. 30 Liter aus der Bilge. Und da ist bestimmt nochmal so viel. Gut ist kein reines Öl sondern ein Gemisch aus Diesel, Öl und Seewasser aber das machts ja nicht besser. Auf dem Weg zum Öltank schaute ich noch bei Rich, dem Lagerchef der Werft vorbei, um zu gucken ob er uns neue Gummi gefederte Sockelschrauben fuer die Maschine besorgen kann. Rich ist echt nett und hat sich wirklich Mühe gegeben. Natürlich haben die hier so kleine Dinger, für ’ne 440 pound Maschine und dann noch mit metrischen Maßen, nicht auf Lager aber er versprach mal im Netz auf die Suche zu gehen. Ich also zurück in den Maschinenraum um mit dem Schwamm die leckere Flüssigkeit auf zu saugen. Ganz schöner Schweinkram. Aber wat mutt, dat mutt. Irgendwann hatten wir die MOTORbilge fast trocken und so konnte man sehen, dass immer wieder Öl aus der Hauptbilge nach lief. Wir wussten schon, irgendwo muss ein Leck in der Bilgeabdichtung sein. Desswegen hatten wir ja Jahrelang so einen erfrischenden Dieselgeruch im Schiff und die Konserven die in der Bilge gelagert waren hatten immer einen leichten Ölfilm. Jetzt wissen wir wo das Leck ist und können es endlich abdichten, wenn die Bilge denn endlich mal trocken ist. Inzwischen ist sie übrigens wieder voll gelaufen. Das bedeutet morgen das gleiche nochmal. Kann ja jetzt hoffentlich nicht mehr soviel kommen. Öl geht übrigens hervorragend von den Händen ab, wenn man Diesel zum Waschen nimmt. Ist aber nicht so schön für die Haut. Wieder was gelernt. Wie Christian sagt: Wenn das hier vorbei ist, ist aus seinem Sozialpädagogenbruder noch ein richtiger Schlosser geworden.

Gegen Mittag dann ein kleiner Snack und danach noch ein wenig Motorenteile säubern und abschleifen. Um 5 machen hier die meisten Spezialgeschäfte und Handwerksbetriebe zu, darum haben wir gegen 3 Schluss gemacht und sind nochmal zu Rich. Der hatte in der zwischenzeit unsere Sockelschrauben gefunden und nach kurzer Beratung beschlossen wir uns die Dinger von der Westküste schicken zu lassen. Alles nicht billig, aber das hatten wir ja schon. Anschließend setzten wir uns in den schönen weißen Chevy und sind, einem Tip von Rusty’s Bruder Bill folgend, aufgebrochen um eine kleine Werkstadt aufzusuchen. Dort sollte man uns helfen können eine abgebrochene Schraube aus der Dieselpumpe zu kriegen. Wir also, neue Pfade beschreitend, durchs Armenviertel von Beaufort. Vorbei an echt herunter gekommenen Häusern und Trailern, zwischen denen immer wieder überwucherte Spielplätze und kleine Privatfriedhöfe lagen, die Landstraße entlang auf der suche nach dieser Werkstadt. Und siehe da beim ersten Anlauf gefunden. Ist hier immer so eine Sache, da es keine Fußgänger gibt und man folglich auch niemanden fragen kann. Die Werkstatt sah ebenfalls ziemlich verkommen aus, aber schien gut ausgerüstet. Der Typ dem der Laden gehörte war relativ ruhig und für einen Ammi geradezu maulfaul aber freundlich. Er muss mal gucken ob er da ran kommt denn für unsere komischen Europäischen Maße hat er natürlich kein passendes Werkzeug, aber vielleicht kann er die Schraube einfach raus bohren und uns ein nächst größeres amerikanisches Gewinde rein fräsen. Morgen Mittag sollen wir wieder kommen. Ok, immer noch besser als für 300 $ ne neue Pumpe zu kaufen. Anschließend weiter nach Moorehead. Dort soll es ca. 3 Meilen hinter dem Krankenhaus den Laden „International-Batteries“ geben, wo man unsere defekte(?) Bordnetzbatterie durch checken kann. Wir haben ja immer noch kein Strom im Bordnetz. Nur der Laptop läuft über Landstrom. Wir also die Hauptstraße entlang und immer schön Schilder lesen. Ganz schön nervig, denn davon gibt’s hier viele und wenn man die ganzen Marken nicht kennt muss man echt jedes Schild lesen. Leider haben wir den Laden nicht gefunden und mussten unverichteter Dinge wieder umdrehen. Auf dem Rückweg noch ein Stopp bei Ace-Marines um Rostschutzfarbe etc. zu besorgen. Dann ’n Feierabendbier in der Handle-Bar

Die Handle-Bar...


...von außen und...


...bei Licht betrachtet.

und auf dem Rückweg noch ein Grosseinkauf bei Food-Lion und der Drogerie Family-Dollar. Dann ab nach haus. Dort noch ein kleines Kaltgetränk und eine nette Unterhaltung. Danach endgültig reif für die Koje.

Typisch Deutsch: Lager-Bier vom Oktoberfest auf St. Pauli. Das kann ja nur aus Bremen kommen.

Henning

0407 Archimedes vs Benz

08. April 2010

Beaufort, NC, 7.April ’10

0407

Bei euch ist schon ein Tag weiter, denn es ist spaet.
Also hat unser Moses heute Geburtstag! Alles Liebe und Gute von deinen Jungs auf der anderen Seite des großen Wassers. Wir denken an dich und freuen uns schon auf dich und Ralf. Wenn Du kommst koennen wir erst mal ne Runde Radio hoeren.

Unser Lieblingssender

Heute ist Mittwoch und ein Etappenziel ist es bis Mittwochabend die alte Maschine „an Land“ zu haben. Mal sehen ob wir’s geschafft haben.

Also sind wir mal wieder frueh hoch und haben uns gleich nach dem morgen Kaffee ans Werk gemacht. Jens hat ja schon die letzten zwei Tage alles moegliche abgeschraubt was ab zuschrauben ging. Leider ging einiges nicht ab zu schrauben und das Vieh wiegt ungefaehr 37 Tonnen. Nicht ganz, aber fuehlt sich so an. Zuerst mal die Basics. Die Schrauben am Motorfundament loesen und dann anheben. So die Theorie. Von Hand anheben geht natuerlich nicht, is‘ klar. Also ist Kopfarbeit gefragt. Hier gibt’s zwar Gabelstapler ohne Ende aber der von unseren Schrauberkumpels nebenan ist zu klein. Der Motorblock muss ja ueber die Reling und das heißt der Stapler braeuchte ne Hubhoehe von ca. 5m. Einen von der Werft leihen waere natuerlich ne Loesung aber das Kostet n Hunni die Stunde und mit nem Stapler kriegen wir sie hoechstens durch die Luke aber nicht vom Fundament abgehoben. Also erstmal alleine Klar kommen. Das mit der Luke ist noch kritisch genug denn da passt sie auch nicht einfach so durch sondern muss ganz vorsichtig gekanntet werden. Erst eine Seite dann die andere. Das dauert und der Stapler waere, wie gesagt recht Kosten intensiv.

Aber wir sind ja zu zweit und ganz tolle Segler. Soll heissen wir wollen es erstmal mit Bord eigenen Mitteln probieren und den Stapler dann nur ganz kurz zum Einsatz bringen um die Maschine ueber die Reling zu hiefen und abzusetzen. Um das Geraet das erste Stueck bis ins Cockpit zu kriegen wollen wir es erst mal mit der der Großschot als Taile und dem Großbaum als Ladebaum versuchen. Damit uns der Baum nicht durchbiegt oder schlimmer die Dirk bricht und die ganze Scheiße durch den Rumpf schlaegt haben wir dann das Grossfall als zweite Dirk in der Mitte des Baumes angeschlagen und ungefaehr dort wo das Fall ansetzt die Schot angeschlagen.

Seltsam geriggt

Leider kamen wir mit dieser, an und fuer sich, ganz guten Konstruktion nicht am Lukendeckel vorbei um den Motor mittig anzuheben und ihn senkrecht aus seinen vier Sockelschrauben zu heben. Aber wir haben ja beide den gymnasialen Physikunterricht besucht und uns an so was wie Hebelgesetze erinnert. Da ja die Salonbank eh raus war, konnten wir mit Hilfe eines langen Balkens vom Salon aus recht bequem den den Motor aus seinen zwei vorlichen Schrauben raus hebeln und ihn, leicht versetzt, auf eben jenen absetzten. Damit waren schon mal die ersten 10 cm geschafft. Zumindest auf einer Seite. An die andere kommen wir ja mit der Schot ran und muessen ihn nur abheben.

Eingehaengt is' er...

Aber raus...?

Aber auch mit der 8-fach Uebersetzung der Großschot haben wir ihn nicht mal zu zweit auch nur einen cm hoch gekriegt. Die Kugellager in den Schotbloecken haben wohl auf dem Hinweg ueber den Atlantik bei einer Patenthalse maechtig einen mit gekriegt und sind seitdem etwas schwergaengig. Auch mit viel Gleitspray war da nichts zu machen. Die Kraftuebertragung ist einfach nicht mehr in Ordnung und selbst zu zweit mit ca. 170 kg Gewicht an der Schot bewegte sich der Motor kein Stueck. Also wohl doch das gleiche machen wie auch achtern, war die Idee. Leider ist in der Backskiste nicht so viel Platz wie im Salon. Ausserdem alles voll altem Maschinenoel und n Lager fuer unseren tollen Hebel gabs da auch nicht. Egal, schnell n paar Pallhoelzer zusammengesucht und als Hebellager in den Schiffsbauch geschleppt. Noch zwei dicke Balken dazu und dann koennen wir den widerspenstigen Scheißkerl auf den Balken nach hinten schieben oder zumindest mit ner Taile ziehen. Das haben wir dann auch gemacht nur ohne zweite Taile, sondern nur mit Hebeln.

Am laengeren Hebel

Ein paar cm hoch wuchten, die Großschot durchsetzen mit einem anderen Hebel nach achtern wuchten. Neues Lager aus Pallhoelzern aufschichten und das ganze von vorn. Immer wieder und wieder und wieder. Irgendwann hatten wir den Block dann unter, bzw. in der Luke.

Fast...

Leider passten die Fundamentsfuesse nicht durchs Luk. Damit hatten wir auch gerechnet aber was wir uebersehen hatten war, dass ja der Motorblock bzw. Kuehler ja gegen die Cockpitbaenke stieß wenn man versuchte den Kram durch die Engstelle zu kanten.

...geschafft...?

Ich also vom Salon aus durch die Motorbilge die uebrigens komplett voll Altoel steht unter den Motor gekrabbelt und von unten den Kuehler abgeschraubt. Da kam man vorher leider nicht ran, sonst haetten wir das ja schon gestern erledigt gehabt. Danach konnte man das Teil endlich durch die Engstelle des Luks raus kannten. Natuerlich nur mit Hebelkraft. Cm fuer cm hoch hebeln, Schot durch setzen, neues Lager bauen und wieder hebeln. Irgendwann hatten wir ihn dann auf dem Luk stehen. Dann kam Rusty, der inzwischen mit seinen Kumpels von der Werft n Deal ausgehandelt hatte und den Gabelstapler fuer ne halbe Std. ausleihen durfte. Hat zwar auch n Fuffi gekostet aber immerhin mussten wir nicht die minimal Miete fuer ne ganze Std. zahlen. Als der Fuchs erst mal am Haken hing ging es auch echt fix. Na gut die erste Leine, mit der der Motor an der Gabel hing war zu kurz, so das er nicht ueber die Reling ging. Als er den Motor dann nochmal absetzte, damit wir die Leine kuerzen konnten ist er umgekippt und hat uns ne Graeting aus der Bank durch gebrochen aber zumindest ist das Teil nicht ganz abgeschmiert und niemand hat sich wehgetan. Außer dem Skipper, der war heut abend ganz erstaunt, daß er doch n Sonnenbrand hat, obwohl er sich gar nicht eingecremt hat. Selber Schuld.

Vorher sah er groeßer aus.

Nachdem das Mistvieh endlich neben dem Schiff stand hatten wir auch echt keinen Bock mehr und haben um 4 Feierabend gemacht. Duschen und chillen. Dann lecker Omelette mit Speck und Pilzen, wir hatten ja schliesslich kein Mittag. Abends dann ein paar Std. Kampf mit der Netzverbindung um euch endlich ein paar Fotos zu zeigen. Ich hab dann irgendwann genervt aufgegeben. Als ich eigentlich schon ins Bett wollte hab ich aber den Rechner nochmal hochgefahren und wie von Zauberhand lief es ploetzlich. So jetzt noch schnell den Bericht hoch laden und noch ein Versuch ob es immer noch laeuft, mit den Bildern, und dann ab ins Bett. Morgen ist schließlich Bilge putzen angesagt.

Kennt jemand ne billige Putzfrau?

Ich freu mich schon drauf die neue Maschine ein zu bauen…

Euer fleißiger Henning

08. April 2010

Beaufort, NC, 7. April ’10

0406

Vorab moechte ich mich bei allen Leuten, die mir gemailt haben, recht herzlich bedanken. Heimweh waehre uebertrieben, aber ich freue mich trotzdem sehr von euch zu hoeren was in der Heimat so los ist und ausserdem weiß ich ja gar nicht wer und ob ueberhaupt jemand meine Artikel liest. Also sehr gerne weiter mailen.

Dann kamen immer Fragen wann wir denn endlich los segeln und Aehnliches. Natuerlich dann, wenn die Daddeldu seeklar ist. Christian und Ralf (die beide mit ueber den Teich sollen) kommen am 15. Mai nach Philadelphia und wir wollen sie mit dem Schiff dort abholen. Ansonsten werde ich an dieser Stelle mit Sicherheit rechtzeitig vor dem Auslaufen Bescheid geben.

Auch wurde mir nahe gelegt nicht so sehr ueber die Ammis her zu ziehen. Das muss wohl ein Mißverstaendnis sein. Ich stelle lediglich liebevolle Betrachtungen an. Mir als Europaer kommt hier manches ein wenig seltsam vor, und wenn ich dann darueber berichte, kann vielleicht der Eindruck entstehen ich wuerde mich ueber dieses großartige Land, seine wirklich netten Bewohner und ihre durchaus sinnvollen Gepflogenheiten lustig machen. Es kann ja wirklich sein, dass jemand wie Jens unter der gleichen Krankheit wie Benjamin Button leidet und in Wirklichkeit ein ABC-Schuetze ist der sich unberechtigter weise Zugang zu legalisierten Drogen verschaffen will.
Also nichts wie ungut liebe Ammis. God bless America.

God bless this wonderful country.

Aber weiter im Text:
Nachdem wir ja bereits gestern mit den Arbeiten am Schiff begannen sollte es jetzt ernst werden. Das große Ziel, Ende naechster Woche die neue Maschine eingebaut und zum Laufen gebracht zu haben wird schließlich nicht mit Bier trinken alleine erreicht werden.

(Dazu noch eine kleine Erklaerung: Einige boese Zungen merkten an, es koennte so ausgelegt werden, dass wir uns mehr fuer die lokale Kneipenkultur als fuer unser Schiff interessieren wuerden. Dazu kann ich aus der Warte eines diplomierten Sozial-Paedagogen nur sagen: Wir sind hier leider Ortsfremd und daher auf die Hilfe und Tips von oertlichen Experten angewiesen und wenn man Sozialraum orientiert arbeiten will, muss man auch auf die Ressourcen von inoffiziellen Instanzen und Institutionen zurueckgreifen. Kneipen sind da nicht der schlechteste Ort um Kontakt zu diesen Experten zu knuepfen, wie unser zufaelliges Treffen mit Rusty beweist.)

Wie auch immer. Also sind wir frueh aus den Kojen und nach einem sehr leichten Morgenimbiss frisch ans Werk. Jens machte sich, nachdem er einige Kleinigkeiten wie die Rettungsinselhalterung zum Schweißer zu bringen erledigt hatte, daran die Maschine auseinander zu nehmen. Ich kuemmerte mich derweil um die Backschaft um danach Werkzeug an zu reichen und nebenbei die Schraube von alten Antifoulingresten zu befreien und sie dann auf hochglanz zu polieren. Die Sache mit der Schraube hat mich 6 Std. effektive Arbeitszeit gekostet und ich hab immer noch 1,5 Blattseiten ueber. Eine sehr meditative Arbeit, bei der einem genug zeit bleibt die Adler ueber einem zu beobachtet und ueber schoene, blonde Frauen die Steffi heißen nach zu denken. Im Maschinenraum rumzuklettern (wenn man das bei der Daddeldu so nennen darf) und bei ueber 30 Grad unter Deck auf engstem Raum zu schrauben war wohl kein solches Vergnuegen. Aber wir sind voran gekommen und gegen 1700 hatten wir beide die Schnauze voll. Ab zum duschen. Der eine komplett mit altem Maschinenoel eingesaut, der andere Antifouling- und Messingstaub in allen Poren.

Working class.

Zum Abendbrot haben wir uns dann bei Dominos-Pizza eine Large Pizza mit Pepperoni eingepackt und uns an der unbelebten Seite der Waterfront auf einen Bootssteg gesetzt um dort zu speisen und den Sonnenuntergang zu genießen. Die Landschaft hier ist echt schoen. North Carolina liegt ja bekanntlich am Wasser und ist von vielen Fluessen und tiefen, verzeigten Buchten gepraegt. Dazwischen ist die Landschaft moorig mit vielen Nadelwaeldern. Angeblich gibt es hier ne menge Aligatoren und Schildkroeten aber die hab ich noch nicht gesehen. Nur die Adler am Himmel und die Waschbaeren in flacher Form am Strassenrand.

Navy seals beim dinner.

Als die Sonne weg war noch EIN Feierabendbier im Backstreet-Pub. Danach neues Eis fuer den Kuehlschrank besorgt und ab an Bord. Jens hat seine Fotos bearbeitet, damit ich sie dann nachher hochladen kann und ihr auch was zu gucken habt. Es ist ja nicht so, dass er gar nichts tut um euch zu unterhalten. Ich habe noch ein wenig, beim Schein der Petroliumlampe, gelesen und dann ab in die Koje.

Henning