… nur ein Samstag
Beaufort, NC, 17. April ’10
… das war der Samstag, für uns ein Arbeitstag. Nach dem Frühstück musste unser Henning endlich die Reinigung des Motorraumes abschließen. Eine Arbeit, die e r mit immer weniger Begeisterung aber immerhin Sorgfalt macht. Er hat inzwischen die hervorragenden Kriecheigenschaften des Rostschutzmittels übernommen!
Der Skipper trainiert währenddessen im Schatten der Bordwand weiter an seiner Karriere als Automechaniker. Alle Teile der alten Maschine, die zur Wiederverwendung anstehen, müssen entrostet, entfettet und gereinigt werden. Viel Diesel, WD40, Öl und Degreaser. Da war noch einiges nach. Dann die alte Stevenbuchse – sprich: das Lager der Schraubenwelle (für David) – aus dem Stevenrohr pulen, die alte Schraube zum fixieren der Buchse ausbohren, Gewinde nachschneiden. Schon war der Vormittag vorbei.
Ohne wirkliche Mittagspause dann das ausrichten des Motors. Der sitzt auf verschiebbaren und höhenverstellbaren Lagern. Zum einwandfreien Betrieb muss die Achse von Motor und Getriebe genau in einer Flucht (Linie – wieder für David) mit der durch das Stevenrohr führenden Schraubenwelle liegen. Ein bisschen rechts, ein bisschen links, ein wenig rauf, ein wenig runter, und schon stimmte die Peilung. Um 2 waren die Lagerschrauben angezogen und die Welle drehte ohne zu Schlagen in ihrem neuen Lager. Und Henning hatte die Schnauze voll. „Ich gehe jetzt Wäsche waschen!“ Sprach’s, verschwand zum Duschen und anschließend mit dem Auto und zwei Säcken voll stinkender Männerklamotten nach Beaufort.
Als er gegen sieben Uhr zurückkam, war ich gerade am Zusammenpacken. Ich hatte während seiner Abwesenheit ein neues Seeventil eingebaut, Wellendichtung, Seewasserfilter, Schnüffelventil, Ölkühler, Gaszug, Schaltung und diverse Schläuche angebaut, sowie unter dem Schiff – wo wir die ganzen Teile lagern – aufgeräumt. Es wird langsam wieder übersichtlicher.
Nach ein wenig abhängen und Duschen bereiteten wir uns eine Männerportion Spaghetti „alio e olio“ mit – man höre und staune – fast echtem Parmesan. Das tat gut! Noch etwas Lesen und ein paar spärliche Wortwechsel zwischen heftigem Gegähne, und um 10 sind wir reif für die Koje (lieber David, so nennt man die Betten auf einem Schiff!).
Bis dann
Skipper Jens